In Rohrbach entwickelt die GGH das „Hospital“, ein Kasernengelände, das von 1945 bis 2013 vom US‑amerikanischen Militär als Krankenhaus genutzt wurde, als zukunftsweisendes Quartier für die Mitte der Gesellschaft.
Auf dem Hospital-Gelände entsteht bis 2025 ein Wohngebiet mit rund 600 Wohnungen, das sowohl dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel Rechnung trägt und den sozialen Zusammenhalt fördert als auch eine funktionale Durchmischung von Wohn- und Arbeitsstätten bietet. Das Quartier setzt in den Bereichen Wohnen, Energie, Verkehr und Städtebau auf zukunftsweisende Konzepte, die teilweise deutschlandweit einmalig sind.
Das Wohnzielgruppenkonzept sieht vor, auch für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen Wohnraum zu schaffen. Bei 40 Prozent der Wohnungen müssen die Bewohner nur 30 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Warmmiete bezahlen. Erreicht wird das mit Mitteln aus dem Landeswohnraumförderungsprogramm sowie einer einkommensorientierten Zusatzförderung. Die Berechtigung hierfür und die Förderhöhe prüft die Stadt Heidelberg. Der Anteil barrierefreier Wohnungen wird über den gesetzlichen Vorgaben liegen. Um eine soziale Mischung zu erreichen, werden zehn Prozent der Wohnungen an Schwellenhaushalte verkauft. Die Hälfte aller Wohnungen wird ohne Bindungen angeboten. Im Quartier soll es zudem wohnverträgliches Kleingewerbe geben.
Die Leitgröße für die Bewertung der Energieversorgung und baulichen Standards ist vorrangig die CO2‑Emission. Durch ein Maßnahmenbündel in den Sektoren Gebäude, technologieoffene Energieversorgung und Mobilität werden auf Quartiersebene mehr CO2‑Emissionen vermieden, als allein durch Gebäude im Passivhausstandard möglich wäre. Der KfW‑Effizienzhaus‑55‑Standard stellt aktuell das Optimum aus CO2‑Einsparung und Kosteneffizienz dar. Photovoltaik‑Anlagen dienen der lokalen Energieerzeugung.
Das Quartier ist im Inneren vollständig autofrei. Der Stellplatzschlüssel ist auf 0,7 Autos pro Haushalt reduziert. Car- und Bike‑Sharing‑Angebote mit E‑Mobilität sowie der Ausbau der Fahrradrouten sind geplant. Das Hospital ist zudem gut in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden.
Zur Identitätsstiftung werden Bestandsgebäude auf dem Gelände in die Entwicklung einbezogen und durch Neubauten ergänzt. Wesentlich ist auch die Gestaltung der großzügigen Grünflächen und Freiräume. Sie sollen so angelegt werden, dass sie zu Verknüpfungs- und Anziehungspunkten auch für die benachbarten Stadtviertel werden. Das Hospital wird ein Quartier, in dem das gemeinschaftliche Miteinander und die Interaktion der Bewohner des Stadtteils untereinander gefördert werden.