Schon vor dem Ersten Weltkrieg war Wohnraum gerade für Menschen mit geringem Einkommen knapp geworden. Nach 1918 mangelte es in Heidelberg vor allem an Kleinwohnungen. Das 1919 geschaffene Wohnungsamt der Stadt führte den Nachweis über leerstehende Wohnungen, doch 2.539 Wohnungsgesuchen standen gerade mal 507 verfügbare Wohnungen gegenüber.
Die Baupreise waren im Vergleich zur Vorkriegszeit erheblich gestiegen. Nur ein Wohnbauunternehmen, das dem Gemeinwohl verpflichtet war, konnte den Notstand lösen. Deshalb legten 1920 mehrere städtische Baumeister und Architekten einen gemeinsamen Planungsentwurf für den Bau einer Wohnsiedlung vor. Der „Atzelhof“ in Handschuhsheim bot sich als Baugelände für rund 500 Wohnungen an. Das Wohngebäude sollte ausdrücklich zu mehr Lebensqualität beitragen.
Am 3. März 1921 wurde die Gemeinnützige Siedelungsgesellschaft Atzelhof mbH gegründet, die nur wenig später in Gemeinnützige Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH umbenannt wurde. Der Beginn der erfolgreichen Geschichte der GGH: 54 Gesellschafter unterschrieben den Gesellschaftsvertrag, neben der Stadt brachten 52 Einzelgesellschafter Kapital in die Gesellschaft ein. § 2 des Gesellschaftsvertrags legte fest: „Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und Vermietung von Wohnhäusern auf gemeinnütziger Grundlage zur Linderung der Wohnungsnot der Stadt Heidelberg.“